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Wie schleife ich einen Tisch ab?

Ratgeber für einen neuen Tisch-Look

Wie schleife ich einen Tisch ab?

Wie schleife ich einen Tisch ab?

Sie haben einen alten Tisch von Oma vererbt bekommen? Oder sind Sie beim Heimwerken mit dem Schraubendreher ausgerutscht, wodurch nun ein tiefer Kratzer den Esstisch ziert? Gründe dafür, einen Tisch abzuschleifen, gibt es viele.

Mit etwas Arbeit und dem notwendigen Fachwissen gelingt es ganz leicht, einen Tisch fachmännisch abzuschleifen und anschließend nach Wunsch zu behandeln – zum Beispiel mit Lasur oder Lackfarbe. Das macht nicht nur Spaß, weil man das Ergebnis direkt zu sehen bekommt, sondern kann auch eine Menge Geld sparen!

Damit auch Ihr Vorhaben gelingt und Sie jeden beliebigen Tisch schnell und einfach wieder schön machen können, haben wir eine ausführliche Anleitung zusammengestellt.

Folgende Werkzeuge und Materialien benötigen Sie, um einen Tisch abzuschleifen:

  •  Geeignetes Schleifgerät (z. B. Bandschleifer, Deltaschleifer, Exzenterschleifer, Multischleifer oder Schwingschleifer)
  • Handfeger
  • Schleifblock oder Schleifschwamm
  • Schleifpapier zum manuellen Schleifen
  • Schleifpapier für Schleifmaschinen
  • Lappen oder Handfeger
  • Schwamm
  • Wasser
  • evtl. eine Lampe

So schleifen Sie den Tisch fachmännisch ab

Wir gehen in unserem Beispiel davon aus, dass es sich um einen gewöhnlichen Holztisch handelt. Aus welchem Holz der Tisch beschaffen ist, spielt hier nur eine untergeordnete Rolle. Eine Ausnahme bilden lediglich Tische aus Edelholz, da dieses Material besonders hart und oft besonders behandelt ist. Bei einem gewöhnlichen Holztisch gehen Sie wie folgt vor:

1. Auswahl des geeigneten Schleifgeräts
Zunächst einmal gilt es, das passende Werkzeug zum Abschleifen des Tisches auszuwählen. Zwar könnte ein Holztisch theoretisch auch komplett mit der Hand abgeschliffen werden, ein besseres und gleichmäßigeres Ergebnis erzielen Sie jedoch mit einem professionellen Elektrowerkzeug. Und wesentlich schneller geht es obendrein.

Für große Tische mit ebener Oberfläche wählen Sie am besten einen Schwing- oder Bandschleifer. Diese Geräte ermöglichen schnelles und effektives Arbeiten mit einem sehr guten Ergebnis. Kleinere Tische können Sie auch mit einem Exzenterschleifer oder Deltaschleifer abschleifen. Letzterer eignet sich auch sehr gut für Tische mit vielen Ecken, Kanten oder Zwischenräumen zwischen den einzelnen Tischplatten. Bei den meisten Tischarten sollte jedoch ein Bandschleifer oder Schwingschleifer zum Einsatz kommen.

Wie geht es beim Tisch abschleifen weiter?

2. Grobe Unebenheiten mit dem Handschliff beseitigen
Insbesondere alte und stark beanspruchte Holztische verfügen oft über grobe Unebenheiten auf der Tischplatte. Hier kann es empfehlenswert sein, diese groben Unebenheiten zunächst mit der Hand vorzuschleifen, bevor die Schleifmaschine zum Einsatz kommt. Benutzen Sie zum Schleifen mit der Hand einen speziellen Schleifklotz bzw. einen Schleifschwamm, um den das Schleifpapier gelegt wird. Schleifklötze verfügen oft über eine Befestigungsmöglichkeit in Form von Klammern, so dass das Schleifpapier nicht verrutschen kann. Wählen Sie zum Beseitigen grober Unebenheiten ein Schleifpapier mit gröberer Körnung zwischen 30 und 60.
Achten Sie darauf, lediglich die Unebenheit (zum Beispiel Klebstoff, stark verkrusteter Schmutz, herausstehende Holzspäne etc.) zu beseitigen. Sobald Sie mit den Fingern keine Unebenheiten mehr fühlen können, beenden Sie den Schleifvorgang. Den Rest erledigt dann die Maschine in den nächsten Schritten.

3. Der Grobschliff
Sobald hervorstehende Unebenheiten, Reste verschiedener Substanzen usw. durch den Handschliff entfernt worden sind, können Sie an den Grobschliff der gesamten Oberfläche gehen. Hierfür kommt das gewählte Schleifgerät zum Einsatz.
Sofern sich die Maserung des Holzes an der Tischoberfläche erkennen lässt, achten Sie darauf, den Grobschliff immer längs zur Maserung vorzunehmen. Die Schleifrichtung verläuft also mit der Maserung. Für den Grobschliff wird in die Maschine ein Schleifpapier eingespannt, das dieselbe Körnung aufweist, wie im vorigen Schritt beschrieben. Grobe Körnungen liegen also zwischen 30 und 60. Die Körnung des Schleifpapier sollte auf die Holzart abgestimmt werden. Bei sehr weichen Hölzern wie Kiefer, Tanne etc. ist die Körnung etwas feiner zu wählen, bei harten Hölzern wie Buche oder Eiche darf es auch eine gröbere Körnung sein.

Schleifen Sie nun den Tisch in einzelnen Bahnen mit gleichmäßigen Bewegungen der Schleifmaschine ab. Achten Sie darauf, nicht zu viel Druck auf die Tischplatte auszuüben, da hierbei viel Wärme entsteht, was das empfindliche Holz beschädigen kann. Für den Grobschliff reichen in der Regel 1-2 Schleifvorgänge aus. Lediglich bei dicken Farb- oder Lasurschichten können mehrere Schleifvorgänge erforderlich sein.

4. Reinigen & Wässern
Zum Reinigen nutzen Sie am besten einen Handbesen oder Lappen. Damit wird der durch das Schleifen entstehende Holzstaub von der Oberfläche entfernt. Anschließend wischen Sie die Oberfläche mit einem in Wasser getränkten, leicht ausgedrückten Schwamm ab und befeuchten diese somit. Durch das Befeuchten wird der restliche Schleifstaub abgetragen, gleichzeitig richten sich die Holzfasern für den folgenden Mittelschliff auf. So erhalten Sie ein besonders gutes Ergebnis.

Abschleifen – die letzten Schritte

5. Der Mittelschliff
In diesem Schritt erfolgt der sogenannte Mittelschliff. Dieser wird – im Gegensatz zum Grobschliff – quer zur Holzfaser ausgeführt. Den Mittelschliff nimmt man analog zum Grobschliff vor, allerdings beträgt die Körnung des Schleifpapiers hier zwischen 60 und 100. Auch beim Mittelschliff sollten Sie möglichst wenig Druck auf die Oberfläche ausüben. Der Mittelschliff wird wiederum ein- bis zwei Mal durchgeführt. Nach dem Schleifen entfernen Sie den Holzstaub mit einem Handfeger oder Lappen und wischen die Oberfläche erneut mit dem feuchten Schwamm ab.

6. Der Feinschliff
Der Feinschliff erfolgt wiederum längs zur Maserung, wie es bereits beim Grobschliff der Fall war. Er ist der letzte Schleifvorgang, der für das endgültige Finish der Tischoberfläche sorgt. Für den Feinschliff verwenden Sie Schleifpapier mit einer Körnung zwischen 120 und 180. Auch hier sollten Sie die Körnung wieder auf die Holzart abstimmen. Beim Feinschliff ist es besonders wichtig, mit gleichmäßigen Bewegungen längs zur Maserung zu arbeiten. Führen Sie den Schleifvorgang so oft durch, bis die Oberfläche nach Ihren Vorstellungen geworden ist. Anschließend gilt es wieder, den entstehenden Schleifstaub mit einem Handfeger oder Lappen abzuwischen.

7. Ergebnis kontrollieren und weitere Arbeitsschritte planen
Nun können Sie daran gehen, das Ergebnis zu kontrollieren. Dafür fahren Sie mit der flachen Hand langsam über die Tischoberfläche und ertasten somit, ob noch Unebenheiten vorhanden sind. Falls ja, versuchen Sie die Stellen zunächst mit einem neuen Feinschliff-Durchgang nachzuarbeiten. Gelingt dies nicht, können Sie wieder beim Mittelschliff beginnen und dann nochmals einen Feinschliff durchführen.

Tipp: Unebenheiten auf der Oberfläche lassen sich leicht mit einer seitlich angehaltenen Lampe kontrollieren.

Ist die Oberfläche glatt und frei von Unebenheiten und gröberen Stellen, so können Sie alle weiteren Arbeitsschritte planen. Manche Menschen unternehmen gar nichts und erfreuen sich an dem feinen, offenporigen Holz. Dieses ist allerdings sehr empfindlich. Daher ist es besser, die Tischoberfläche im Anschluss an die Schleifvorgänge einzuölen, zu lasieren oder zu lackieren.


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